Gustav Nachtigal (1834-1885) war ein deutscher Arzt und Forschungsreisender. Er wurde in Eichstedt, Preußen, geboren.
Nachtigal studierte Medizin an der Universität Jena und praktizierte anschließend als Arzt in verschiedenen Städten Deutschlands. Im Jahr 1869 trat er in den diplomatischen Dienst ein und wurde zum deutschen Konsul in Tunis ernannt.
Obwohl er als Diplomat tätig war, hatte Nachtigal noch immer ein starkes Interesse an wissenschaftlicher Forschung und bereiste deshalb Afrika. Seine erste große Expedition führte ihn 1869-1874 durch den Sudan und Fezzan (ein historisches Gebiet im heutigen Libyen). Dabei erforschte er die Geografie, Kultur und Völker der Region.
Nachtigal trat für eine deutsche Kolonialpräsenz in Afrika ein und hatte eine wichtige Rolle bei der Errichtung der deutschen Kolonie Togo im Jahr 1884. Im September 1884 wurde er zum Reichskommissar des Kamerunvertrags ernannt, der die Grundlage für die deutsche Kolonie Kamerun bildete.
Gustav Nachtigal verstarb jedoch kurz nach seiner Ernennung zum Reichskommissar am 20. April 1885 in Banjul, Gambia.
Nachtigal hinterließ ein umfangreiches Werk über seine Reisen und Forschungen in Afrika, das bis heute als wertvolle Quelle für die Erforschung des Kontinents dient. Er wird als einer der bedeutendsten deutschen Afrikaforscher des 19. Jahrhunderts angesehen.
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